…auch in schwierigen Zeiten!
Einige Wochen war unser Land in diesem Jahr wie lahmgelegt. Aber die Maßnahmen gegen Corona scheinen deutlich gegriffen zu haben. Die Neu-Infektionen in Deutschland sind stark zurückgegangen. Nun schöpfen die Menschen wieder Hoffnung. Doch was meint die Bibel, wenn sie von Hoffnung spricht und wie kann sie in unserem persönlichen Leben konkret werden? Wir fragen unseren Pastor Simon Gottschick.
Simon, was meinst Du damit, wenn Du von Hoffnung sprichst?
Der Begriff Hoffnung ist sehr abstrakt, kann viel bedeuten und scheint dadurch oft zu wenig konkret. Doch Hoffnung ist für mich in erster Linie mit einer Person verbunden: Jesus Christus.
In Römer 5 bringt Paulus es sehr gut auf den Punkt:
„Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.“
Aber das ist noch nicht alles. Mit Jesus ist eine konkrete Hoffnung verbunden. In den nachfolgenden Versen wird sie von Paulus mit den Worten beschrieben:
Durch ihn [Jesus] haben wir freien Zugang zu der Gnade bekommen, die jetzt die Grundlage unseres Lebens ist, und im Glauben nehmen wir das auch in Anspruch. Darüber hinaus haben wir eine Hoffnung, die uns mit Freude und Stolz erfüllt: Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Doch nicht nur darüber freuen wir uns; wir freuen uns auch über die Nöte, die wir jetzt durchmachen. Denn wir wissen, dass Not uns lehrt durchzuhalten, und wer gelernt hat durchzuhalten, ist bewährt, und bewährt zu sein festigt die Hoffnung. Und in unserer Hoffnung werden wir nicht enttäuscht. Denn Gott hat uns den Heiligen Geist gegeben und hat unser Herz durch ihn mit der Gewissheit erfüllt, dass er uns liebt.“ (NGÜ)
Bei Jesus bleibt Hoffnung also kein schwammiger Begriff, sondern wird konkret:
– Wer zu Jesus gehört, weil er sich ihm anvertraut hat, weiß, dass er von Gott bedingungslos angenommen ist.
-Der Heilige Geist bestätigt in unserem Herzen, dass Gott uns liebt.
-Christen haben einmal Teil an Gottes Herrlichkeit.
-Selbst schwierige Zeiten dienen dazu, dass diese Hoffnung gefestigt wird.
Was können wir konkret tun, wenn wir Hoffnung brauchen?
Wir Menschen wollen gerne alles mit unseren eigenen Fähigkeiten schaffen. Dabei stoßen wir jedoch immer wieder an unsere Grenzen. Auch aktuell mussten wir erleben, dass unsere Möglichkeiten, angesichts dieser Pandemie durch Covid 19, stark eingrenzt gewesen sind. Wir brauchen daher in unserem Leben eine Kraftquelle, die wir nicht in uns selbst finden, sondern allein in Gott. Bei Gott gibt es diese unendlichen Kraftreserven. Wer sein Vertrauen auf Ihn setzt, dem will er buchstäblich „Flügel verleihen“ und ihn durchtragen. So heißt es in einer Bibelstelle: „Doch die auf Jahwe hoffen, gewinnen neue Kraft. Wie Adler breiten sie die Flügel aus. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt“(Jesaja 40,31).
Konkret kann diese Hoffnung zum Beispiel in einem einfachen Gebet werden:
„Vater, im Himmel. Ich weiß, dass ich aus mir selbst nur wenig Kraft habe, aber dass bei dir unbegrenzte Kraft ist. Ich vertraue meinen Tag heute deiner guten Führung an. Fülle mich mit deiner Kraft. Ich selbst schaffe es nicht. Aber mit dir kann ich alles schaffen, was du heute für mich vorbereitet hast. Danke, dass ich im Vertrauen auf dich durch diesen Tag gehen darf. Amen“
Zwei Bücher, die man jetzt unbedingt lesen oder verschenken sollte:
Andreas Boppart (Hg.): „Hoffnung: Zuversicht in Zeiten von Corona“,
SCM Hänssler, 144 Seiten, ISBN 9783775160919
Maße: 10.5 x 16.5 cm, 9,99 Euro, Mengenpreise
Dieses Buch begeistert aufgrund seiner Ehrlichkeit und seines Alltagsbezugs. 18 bekannte Christen geben einen persönlichen Einblick in die Tiefpunkte ihres Lebens. Sie alle lassen uns aber auch daran teilhaben, warum und wie sie trotz allem Hoffnung fanden. „Hoffnung ist ansteckender als jedes Virus“, schreibt der Herausgeber Andreas Boppart im Vorwort. Wie recht er damit hat. Wenn man das Buch begonnen hat zu lesen, mag man nicht mehr aufhören.
John C. Lennox: „Wo ist Gott in dieser Welt?
Und was ist mit Covid-19?“,
Daniel-Verlag, 72 Seiten, ISBN 9783945515501, 2,90 Euro, Mengenpreise
Allen, die mehr Argumente lieben oder dem christlichen Glauben eher kritisch gegenüberstehen, sei das kleine Büchlein von Professor John Lennox herzlich empfohlen. Der emeritierte Mathematikprofessor an der Universität Oxford stellt sich vor, mit dem Leser in einem Café zu sitzen. So kommen sie auf die gegenwärtige Krise zu sprechen, aber auch, wie sich ein liebender Gott und die Erfahrung von Leid vereinbaren lassen. Das Büchlein besticht durch seine Verständlichkeit einer komplexen Thematik und ermutigt zum Weiterdenken in Sinnfragen.