Wie geht es euch, Chris und Diana?
Alltag in Salamanca. Wie sieht das Leben in Spanien aus – einem Land mit sehr harten Maßnahmen gegen Corona?
Wir als Gemeinde unterstützen die beiden Mitarbeiter der Allianzmission der Freien Evangelischen Gemeinde in ihrer geistlichen Tätigkeit in Spanien. Dort arbeiten Jankes im Gemeindegründungsprojekt der FreshX Church in Salamanca mit. Ich durfte sie fragen, wie es ihnen derzeit geht.
Spanien hat sehr strenge Maßnahmen zum Schutz ergriffen. Warum? Warum seid Ihr nicht nach Deutschland gekommen?
Am Anfang, bevor die Quarantäne losging, musste man bereits Meter Abstand halten und durfte sich nicht mehr, wie in Spanien üblich, mit Küsschen links und rechts begrüßen. Heute darf schon seit fast sechs Wochen keiner mehr das Haus verlassen, nur wenn man zum Einkaufen, zum Krankenhaus oder in die Apotheke muss (oder in diesen Bereichen arbeitet). Jede Art von körperlicher Nähe ist untersagt, fast alle laufen mit Mundschutz und Handschuhen herum und halten großzügigen Abstand. Die Kinder werden hoffentlich ab dem 27. April kleine Spaziergänge machen dürfen, aber nicht mit anderen Kindern spielen können. Ja, die Maßnahmen sind extrem, aber Spanien ist unser Zuhause, deswegen bleiben wir hier.
Was bedeutet das für Euren Alltag und Eure geistliche Arbeit?
Unser Alltag ist schon deutlich eingeschränkt. Ich studiere zwar von zu Hause aus und Chris kann einige Büroarbeit am Schreibtisch erledigen, aber für die Arbeit in FreshX hat sich alles geändert. Zurzeit treffen wir uns dreimal wöchentlich über Zoom und halten über WhatsApp und Skype mit vielen Kontakt. Wir sehen, dass die Gemeinde weiterlebt, trotz Ausgangssperre.
Was bedrückt die Menschen und wie könnt Ihr ihnen Hoffnung geben?
Die Studenten machen sich Sorgen ums Studium. Bald sollen die Prüfungen stattfinden und keiner weiß genau in welcher Form. Die meisten bekommen viel mehr Lernstoff zugesandt als sonst und das bringt viel Stress mit sich. Für andere ist es sehr problematisch, nicht rausgehen zu dürfen und sie haben damit emotional sehr zu kämpfen. Wieder andere haben kein Einkommen mehr. Unser Ansatz ist, nicht nur Zoom-Treffen zu organisieren, sondern bei den Einzelnen persönlich nachzufragen, wie es ihnen geht, ihnen zuzuhören und einfach für sie da zu sein. Außerdem nutzen wir unser Budget als Gemeinde, um einige zu unterstützen. Zum Beispiel helfen wir einer Studentin, damit sie Zugang zum Internet hat und mit anderen in Kontakt bleiben kann. Wir hoffen, dass nach dem 9. Mai die Maßnahmen endlich etwas gelockert werden.