Die unglaubliche Erfolgsgeschichte der christlichen Botschaft
Sie reicht bis nach Herborn und ist der Existenz unserer Gemeinde verbunden
Vor mehr als 2000 Jahren, bei einem jüdischen Fest in Jerusalem, hatten die Jünger Jesu den versprochenen Heiligen Geist bekommen. Eine ganz neue Kraftquelle stand ihnen zur Verfügung. Dadurch war Petrus in der Lage, engagiert 3000 internationale Gäste zu überzeugen, dass Jesus der Sohn Gottes und der versprochene Erlöser ist.
Bei seiner Himmelfahrt hatte dieser seinen Nachfolgern aufgetragen, die Freudenbotschaft von Gottes Vergebung und vom ewigen Leben weit über ihre Landesgrenzen hinaus zu verbreiten. Damals war allen nur zu gut bewusst, dass dies Gefahren für Leib und Leben und zuweilen Abschied von der Heimat mit sich bringen würde. Doch Gottes Geist machte die oft so verängstigten Jünger mutig. Sie zogen bald nach Pfingsten los, berichteten, was sie von Jesus gesehen und gehört hatten und riefen die Menschen auf, IHM zu vertrauen. Es dauerte nicht lange, da hatte sich das Evangelium rasant ausgebreitet – zunächst im Römischen Reich und dann bis nach Asien und Afrika. Bereits im Jahr 53 gab es die ersten Christen in Indien. Wir Hessen schienen zunächst nicht besonders empfänglich für das Christentum zu sein. Dies änderte sich erst durch Bonifatius, während der angelsächsischen Missionsbewegung im 7. Jahrhundert. Durch das Fällen einer dem Gott „Donar“ geweihten Eiche führte dieser den Menschen drastisch vor Augen, dass Gott größer als alle germanischen Götter ist. Es kam zu einer Bekehrungswelle und an der einstigen Kultstätte wurde eine Kirche gebaut.
Pfingsten mit der Ausgießung der Heiligen Geistes bedeutete gleichzeitig den Geburtstag der christlichen Gemeinde – als Gemeinschaft der Menschen, die an den gekreuzigten Christus glauben. Wer Jesus vertraut, wird hineingeboren in die Familie der Christen, die ihm hilft, geistlich zu überleben und die er sich wiederum einbringt. Dafür rüstet Gottes Geist ihn mit Gaben aus.
Dass bis heute nichts, auch keine Verfolgung, die unglaubliche Erfolgsgeschichte des christlichen Glaubens und den Gemeindebau bremsen kann, zeigt mir, dass das Pfingstgeschehen kein Märchen ist. Wir haben Belege, dass sich ganze Regionen nachhaltig positiv verändert haben, wenn Menschen umkehrten und dann von Gottes Geist erfüllt wurden.
Unsere Städte und Dörfer erlebten eine große Glaubenserweckung, als im 19. Jahrhundert Wanderprediger von Ort zu Ort zogen, um auf einfache Weise zu erklären, dass Jesus Schuld vergibt und Gemeinschaft mit Gott schenkt. Dadurch kam eine unglaubliche geistliche Dynamik in Gang. Neue Gemeinden entstanden und Menschen wurden in die weltweite Mission entsandt.
Auch der Anfang der Herborner Freien evangelischen Gemeinde bestand in einer kleiner „Stubenversammlung“ mit einem „erwecklichen“ Prediger. Dass wir viele, viele Jahre später ein wunderbares, großes Gemeindehaus mit zahlreichen, oft glaubensfernen Besuchern haben würden, hätte sich damals niemand träumen lassen. Aber das erste Pfingsten ermöglichte, dass wir in Herborn Teil der unglaublichen Erfolgsgeschichte des christlichen Glaubens werden durften – weil Gott seinen Geist geschenkt hat, der Menschen verändert, die an Jesus glauben. Das sollten wir feiern. Danke Gott für Pfingsten!
Bibelstellen: Johannes 14,15; Apostelgeschichte 2,1; Markus 16,15
Tipps zum Wandern und Pilgern: Der 20 km lange Missionsweg führt von Liebenscheid auf dem Hohen Westerwald nach Haiger. Er erinnert an Frauen und Männer aus den Kirchen der umliegenden Dörfer, die in der Zeit von 1840 bis 1935 von hier aus zu Fuß aufbrachen, um als Missionare nach Afrika und Asien zu ziehen.