Ein Beispiel aus der Bibel
Simon Gottschick und Matthias Rompf werben in dem folgenden Beitrag für die „Jesuskultur“. Sie berichten, was sie an Jesus fasziniert. „Jesuskultur“ ist darüber hinaus eine Initiative, die die FeGs im Dill-Westerwald-Kreis gestartet haben.
Jesus fasziniert
Er war Mensch. Jesus lebte circa 33 Jahre. Zwölf Männer begleiteten ihn ständig in seinen letzten drei Lebensjahren. Jesus teilte sein Leben mit ihnen und sie folgten ihm auf allen seinen Wegen. Er selbst hatte nie ein politisches Amt und schrieb nie ein Buch. Er sprach von Gott als seinem Vater im Himmel und sagte von sich, dass er in seinem Auftrag handeln würde. Vielen Menschen half er auf außergewöhnliche Weise: Er heilte Kranke, er vergab Sünden, er erweckte Tote zum Leben und er erzählte den Menschen von Gott.
Egal, was du über Jesus denkst, er hat es weit geschafft. Sein Leben und seine Worte faszinieren und prägen Menschen auf der ganzen Welt – und uns persönlich auch. Warum?
Jesus begegnet uns auf Augenhöhe
Wir haben das selbst erlebt und wir erleben es immer wieder. Wir glauben sogar, dass er immer noch lebt. Faszinierend, oder? Jesus begegnet uns im Gebet, ermutigt uns, gibt uns persönlich Zuspruch und auch Impulse für unser Leben. Er begegnet uns in Worten und in Texten, aber gerade auch in dem, was andere Menschen für uns und ihre Mitmenschen tun. Gemeinde ist aus unserer Sicht ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, die dies Erleben teilen und anderen vorleben, was es bedeutet, dem anderen auf Augenhöhe zu begegnen. Sie tun das nicht aus eigener Kraft oder eigenem Antrieb, sondern weil Jesus es in ihnen bewirkt.
Wir träumen davon, dass christliche Gemeinden ein Ort sind, wo Menschen erleben, dass sie so angenommen werden, wie sie sind. Wir träumen davon, dass Menschen in Gemeinden die Liebe von Jesus erfahren. Da ist kein Platz für Ausgrenzung, Intoleranz, Verurteilung und Egoismus. So wie auch bei Jesus nie Ausgrenzung war und nie sein wird. Wir träumen davon, dass Menschen in Gemeinden die Faszination von Jesus selbst erleben. In der Begegnung mit ihm dürfen wir uns von ihm verändern lassen.
Was darf Jesus für uns tun?
Lassen wir es zu, dass Jesus uns verändert? Das ist nicht immer leicht. Es kann wehtun und beschämend sein, erkennen zu müssen, dass wir so “unfertig” sind. Aber es geht Jesus dabei nie um Bloßstellung oder Perfektion, sondern immer um uns ganz persönlich. Jesus möchte, dass wir ihm vertrauen. Dass wir uns ihm anvertrauen. Das bedeutet Glaube.
Warum? Weil …
- Jesus uns auf Augenhöhe begegnet!
- Jesus die Trennung zwischen uns Menschen und Gott überwindet!
- Jesus mit seinem guten Geist in uns leben möchte!
- Jesus uns ein neues Miteinander mit uns selbst, mit anderen und mit Gott schenkt!
Wer das bei sich selbst erfahren hat, will nicht mehr zurück zu einem Leben, das sich nur um sich selbst dreht, sondern erzählt anderen Menschen davon, was er selbst erlebt hat. Beispielhaft wird das in der folgenden Geschichte aus dem Neuen Testament:
Jesus machte nie einen Bogen um Menschen, die von anderen gemieden worden sind. Er ging bewusst zu diesen Menschen und zeigte uns damit, dass Gott jeden Menschen sieht und sich für ihn interessiert. Ganz eindrücklich wird das anhand einer Begebenheit, die im Johannesevangelium, Kapitel 4 steht.
Dort reiste Jesus aus Judäa zurück nach Galiläa. Der kürzeste Weg führte durch Samaria. Ein frommer Jude nahm damals eher etliche Kilometer Umweg in Kauf, als durch dieses verhasste Gebiet reisen zu müssen. Dort lebten die Samaritaner, ein Mischvolk, das sich in seinem Glauben von den Juden unterschied.
Jesus aber ging ganz gezielt durch dieses Gebiet. An einem Brunnen legten er und seine Begleiter, auch Jünger genannt, eine Rast ein. Jesus schickte sie dann zum Einkaufen, denn es war um die Mittagszeit.
Plötzlich kam eine Frau zum Brunnen. Sie war allein, was in doppelter Weise ungewöhnlich war. Die Frauen gingen üblicherweise nicht zu dieser Zeit, sondern morgens oder abends zum Wasserschöpfen und das auch immer mit anderen zusammen.
Jesus handelt gegen jede gesellschaftliche Konvention
Er sprach die Frau an und bat sie: “Gib mir etwas zu trinken.” Eine absolut ungewohnte Handlung für die damalige Zeit. Wie konnte Jesus nur eine Frau einfach so ansprechen, die zudem noch aus dem Gebiet der Samaritaner kam? So etwas machte man eigentlich nicht! Jesus schon. Er tat dies, weil er die Frau wahrgenommen hatte, ihr begegnen wollte, sie bewusst nicht ausgrenzen wollte. Die Frau war sehr überrascht, damit konnte sie nicht rechnen. Umso erstaunter war sie, als Jesus sie um ihre Hilfe bat. Er hatte Durst.
Mit dieser Bitte begegnete Jesus der Frau auf Augenhöhe. Und in diesem Moment gab er ihr etwas, das ihr persönlich fehlte. Jesus gab der Frau ihre Würde. Er sah sie, achtete sie und stellte sich in keiner Weise über sie. Im Gegenteil. Er signalisierte ihr: Ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe, um meinen Durst zu stillen (denn auch Jesus war ein Mensch und als solcher durstig)! Jesus sah diese Frau als Mensch und als Geschöpf. Ist das nicht faszinierend?
Jesus erweckt die Neugierde der Frau
„Wenn du wüsstest, was für ein Geschenk Gott den Menschen macht und wer dich hier bittet: ›Gib mir etwas zu trinken‹! – dann würdest du ihn bitten, und er würde dir lebendiges Wasser geben!«” Die Frau erwiderte: »Herr, du hast nichts, um Wasser zu schöpfen, und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn dieses lebendige Wasser? Bist du etwa mehr als unser Stammvater Jakob? Er hat uns diesen Brunnen hinterlassen. Er selbst hat daraus getrunken, ebenso seine Söhne und sein Vieh.« Darauf antwortete Jesus: »Wer von diesem Wasser hier trinkt, wird wieder Durst bekommen. Aber wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben. Denn das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden: Ihr Wasser fließt und fließt – bis ins ewige Leben.« Da bat ihn die Frau:» Herr, gib mir dieses Wasser! Dann habe ich nie mehr Durst und muss nicht mehr herkommen, um Wasser zu schöpfen.“
Die Frau wunderte sich, was dieser jüdische Mann ihr da sagte. Sie hatte es noch nicht so richtig verstanden. Dann kam Jesus mit dieser Frau ins Gespräch und forderte sie heraus. In so einer Weise mit einer Frau zu sprechen (deren Meinung damals nichts galt), das war schon höchst ungewöhnlich. Aber für Jesus war es normal, weil er jedem Menschen so begegnet. Er sah sie als Gegenüber an und respektierte auch ihre Sicht. Gleichzeitig signalisierte er ihr, dass er ihr ebenfalls etwas zu geben hatte: “Wasser aus einer Quelle, die bis ins ewige Leben fließt”, steht im Bibeltext.
Die Frau erkennt Jesus als Prophet
Da sagte die Frau: »Herr, ich sehe: Du bist ein Prophet! Unsere Vorfahren haben Gott auf dem Berg dort verehrt. Aber ihr behauptet, dass sich in Jerusalem der richtige Ort befindet, um Gott zu verehren!« Da antwortete Jesus: »Glaub mir, Frau: Es kommt die Stunde, in der ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem verehren werdet. Ihr Samariter betet Gott an und kennt ihn nicht. Wir beten Gott an und kennen ihn. Denn die Rettung für alle Menschen kommt von dem jüdischen Volk. Aber es kommt die Stunde, ja, sie ist schon da! Dann werden die Menschen, die Gott wirklich verehren, den Vater anbeten. Dabei werden sie von Gottes Geist und von Gottes Wahrheit erfüllt sein. Denn der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten. Gott selbst ist Geist – und wer ihn anbetet, muss vom Geist und von der Wahrheit erfüllt sein.« Da sagte die Frau zu ihm: »Ich weiß, dass der Messias kommt. Man nennt ihn auch Christus – den Gesalbten. Wenn der kommt, wird er uns über all das Auskunft geben.« Jesus antwortete: »Ich bin es. Ich, der mit dir spricht.«“
Was denkst du über Jesus?
Wer ist Jesus für dich?
Was fällt dir ein, wenn du den Namen Jesus hörst?
Bist du fasziniert von ihm, dem lebendigen Sohn Gottes?
Menschen denken sehr unterschiedlich über Jesus:
– “Jesus war ein guter Mensch”, aber auch “Jesus war Gottes Sohn”.
– “Jesus war ein frommer Spinner, der sich für die Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt hat, doch mit seiner Idee gescheitert ist”, aber auch: “Jesus starb am Kreuz, wurde von Gott auferweckt, um uns Menschen den Weg zu Gott freizumachen.”
Egal, was dir jetzt einfällt: Wir wünschen dir, dass du entdeckst, dass Jesus uns Menschen – also auch dir – auf Augenhöhe begegnen möchte.
Wenn du mehr über Jesus erfahren willst und ihn kennenlernen möchtest:
https://www.feg-herborn.de/jesus-kennenlernen/
Oder du nimmst Kontakt zu uns auf: Simon Gottschick pastor@feg-herborn.de